Schlossgut Langenrain

Unter Freiherr Marx Anton von Ulm-Langenrain  (1647-1704) erlebte der Ort Langenrain, welcher in Folge des Dreißigjährigen Krieges stark mitgenommen war, eine rege Bautätigkeit. Zunächst wurde eine Ziegelhütte, ein Torkel und eine Säge gebaut und schließlich wurde im Jahre 1684 mit dem Bau des Schlosses begonnen.  Das Schloss, welches 1686 fertig gestellt wurde, ist bis heute äußerlich ohne Veränderungen erhalten geblieben. Danach wurde 1699 mit dem Neubau der Pfarrkirche St. Josef unter dem Baumeister Kaspar Glatburger (St. Gallen) begonnen. 

Wappen, Schlossgut Langenrain

Das von Grund auf neu erbaute Schloss steht auf dem Platz des alten Pfarrwidemhofes. Das Schloss besteht aus einem einflügeligen Satteldach Gebäude mit einem Kreuzgewölbekeller, zwei Geschosse im Mauerwerk sowie zwei Dachgeschosse. Die Eingangstür, über der jeweils das Datum des Baubeginns und –endes mit dem Allianzwappen des Erbauers und seiner Frau Maria-Franziska von und zu Bodman vermerkt sind, wird von einer Schnurrbarttreppe umrandet.

Neben dem Schlossgebäude waren wohl bis zu vier weitere Scheunen und Wirtschaftsgebäude hufförmig hinzugebaut worden, was dem Schlossgut einen geschlossenen Charakter gegeben hat. Heute steht davon nur noch das größte dieser Gebäude, die Schlossscheune.

Nachdem das Schlossgut durch Erbschaft 1814 an die Herren von und zu Bodman gelangt war, wurde es zunächst als Witwensitz der Familie genutzt. Zuletzt lebte im Schloss in dieser Verwendung bis 1936 die Gräfin Elisabeth von und zu Bodman, geb. Gräfin von Bissingen u. Nippenburg. 

Danach wurde das Schloss für unterschiedlichste Funktionen genutzt, u.a. als Jagdschloss und für die Unterkunft der Förster des Gräflichen Hauses, nach dem Krieg als Unterkunft für ca. 40-50 französischen Soldaten, später auch Kriegsgefangene, als Hotel (1968-1974) unter dem Konstanzer Franz Josef Schmid und auch als Weiterbildungsstätte mit dem Studienzentrum Schloss Langenrain GmbH (1992-2006).

Allianzwappen Oppersdorff/BodmanIm Jahre 2005 hat Maximilian Graf von Oppersdorff, der mit Margerita Freiin von und zu Bodman verheiratet ist, das Schlossgut von seinem Schwiegervater Graf Wilderich von und zu Bodman erworben. Nach umfangreichen Renovationsarbeiten im Schloss, in der Schlossscheune sowie an der Parkanlage, wurde das Schloss 2008 von der Familie bezogen. Wesentliche Teile des Schlossgutes stehen heute für Veranstaltungen zur Verfügung.